Auch das Tourismusjahr 2021 wurde durch die Coronapandemie bestimmt. Im Vergleich zum Vorjahr konnten sich die Beherbergungsbetriebe im Landkreis Gifhorn kaum erholen. 2021 wurden 74.403 Gästeankünfte und 230.653 Gästeübernachtungen gezählt, das entspricht einem kleinen Minus von rund 0,5 Prozent. Dennoch sind die Übernachtungszahlen im Vergleich zu dem kontinuierlichen Anstieg in den letzten Jahren vor der Pandemie auf einem anhaltend niedrigen Niveau: Der Landkreis liegt mit den Übernachtungszahlen von 2021 circa 46 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019.
Der Landkreis Gifhorn, der touristisch als „Südheide Gifhorn“ vermarktet wird, bot Gästen 2021 durchschnittlich 3.629 Schlafgelegenheiten in 71 Betrieben an. Erhoben werden gewerbliche Betriebe ab zehn Betten und touristische Schlafgelegenheiten auf Campingplätzen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag bei 3,1 Tagen.
Übernachtungen in Unterkünften mit weniger als zehn Betten, also beispielsweise Ferienhäuser, Ferienwohnungen und kleinere Pensionen, werden nicht statistisch erfasst. So fällt die tatsächliche Gästezahl im Landkreis höher aus.
Ein genauerer Blick in die Statistik zeigt: Die Monate Juni bis Dezember waren 2021 deutlich besser als im Vorjahr, insbesondere im Sommer stiegen die Gästezahlen. In den ersten fünf Monaten 2021 hingegen gingen die Übernachtungen im Vorjahresvergleich um fast 40 Prozent zurück. „Von Jahresbeginn bis Mitte Mai 2021 hatten wir einen Lockdown. Übernachtungen zu privaten Zwecken waren nicht gestattet“, erinnert Jörn Pache, Geschäftsführer der Landkreis-Tourismusgesellschaft Südheide Gifhorn GmbH.
Ein Lichtblick waren jedoch die Gästezahlen im Sommer und Herbst. In den Monaten Juni bis Oktober stiegen die Übernachtungszahlen um knapp 16 Prozent. Insbesondere Camping, Ferienwohnungen und Ferienhäuser waren gefragt und teilweise ausgebucht. „Sicher haben wir da von der großen Fläche unserer Region profitiert, von den weiten Landschaften und unserer vielfältigen Natur. Die Menschen wollten raus und die Heideflächen, die Seen und Flüsse mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkunden“, erklärt Jörn Pache.
Um die Region stärker als attraktive Reisedestination zu präsentieren, hatte die Südheide Gifhorn GmbH eine Restart-Kampagne umgesetzt. Dazu wurde unter anderem ein Radiospot ausgestrahlt, in Zeitungen und Magazinen geworben, Reiseangebote entwickelt, Webseiten erstellt und online auf Portalen und in den sozialen Medien geworben. Ziel war nicht nur die Gewinnung von Übernachtungsgästen, sondern auch eine Steigerung der Anzahl der Tagesgäste. Durch die Marketingmaßnahmen wurde die Aufmerksamkeit potenzieller Gäste auf Radfahren, Aktiv- und Familienurlaub in der Südheide gelenkt. Davon kann die Region mittel- und langfristig profitieren. Viele Gäste haben während der Pandemie die Vorzüge der Heimat schätzen gelernt.
Besonders stark nachgefragt waren 2021 Themen wie Radfahren und Wandern. Die neue Südheide-Wanderbroschüre mit 13 Wandertouren und -vorschlägen hat den Zeitgeist getroffen und wird auch von Einheimischen in den Touristinformationen in Gifhorn und Wittingen geholt und über die Webseite bestellt. Der Trend zum Urlaub in Deutschland setzt sich auch 2022 fort, die Südheide Gifhorn kann bereits deutlich mehr Buchungen für die Sommermonate verzeichnen als in den Vorjahren.
Jörn Pache ist es wichtig zu betonen, dass der Tourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist, auch im Landkreis Gifhorn. „Als wichtige Querschnittsbranche für die wirtschaftliche Entwicklung profitieren nicht nur Übernachtungsbetriebe, Gastronomie und Freizeitgewerbe vom Tourismus“, erläutert er. „Auch Einzelhandel, Kultureinrichtungen, Dienstleister und Zulieferer wie regionale Produzenten und Handwerksbetriebe profitieren. Tourismusförderung ist also Wirtschaftsförderung“, so Pache weiter.
Zahlen und Statistiken:
https://www.suedheide-gifhorn.de/service/presse/pressetexte-und-informationen/tourismus-in-zahlen
___________________________________________________________________________________________________________
Bildunterschrift:
Radtour in der Südheide